Wir gratulieren Jörg Huß zu Platz 54 Overall beim IRONMAN Louisville in Kentucky/USA, der am 09.10.2016 stattfand.
Lesen Sie hier seine sehr persönliche Schilderung der Ereignisse bei einem solchen IRONMAN-Rennen:
Und schwupps ist der USA-Trip rum. Ach ja und zufällig war da ja auch noch ein Triathlon.
Ironman Louisville
Mein erster Hawaii-Quali-Versuch. 5 Minuten haben zum Schluss für die Hawaii-Quali gefehlt. Insgesamt bin ich aber mit Platz 54 Overall (ca. 2.800) und Platz 8 in meiner Altersklasse sehr zufrieden.
Hier in Amerika, zumindest bei diesem Rennen, war einiges anders als bei meinen bisherigen Rennen in Roth oder Frankfurt. Geschwommen wurde im Ohio-River, der mindestens einen Kilometer breit ist. Wahnsinn. Und Trinkwasserqualität hat der Fluß sicherlich auch nicht, darauf wurde auf etlichen Schildern hingewiesen. Die Sichtweite betrug daher auch max. 5 cm. Naja, nicht das Schlimmste. Viel schlimmer war der „Rollingstart“. Die Aufstellung erfolgte nicht nach Schwimmzeiten wie in Frankfurt, oder Gesamtzeiten wie in Roth, sondern nach Erscheinen am Schwimmstart. Dieser war ca. 2 km von der Wechselzone entfernt. Ich beeilte mich zwar frühzeitig dort zu sein, aber 400 Meter vorm Wasser war bereits das Ende der Schlange und das zwei Stunden vor dem Start. Nach dem Startschuss dauerte es dann schließlich 10 Minuten bis ich ins Wasser konnte. Insgesamt dauerte der Schwimmstart wohl 45 Minuten. Verrückt. Da somit auch (Brust-)Schwimmer mit Zeiten von 2 Stunden und mehr vor mir waren, musste ich auf dem ersten km (gegen die Strömung) eine Menge Athleten überholen. Die 2,8 km flussabwärts hätte ich sicherlich taktisch um einiges besser Schwimmen können, aber mit der Schwimmzeit von 1:01:33 war ich ganz zufrieden und alles im grünen Bereich.
Da in Amerika alles etwas größer ist, ist auch der Weg zur und aus der Wechselzone etwas länger. Auf dem Weg in die Wechselzone wurde den meisten sogar geholfen die Neoprenanzüge auszuziehen. Teilweise lagen die Leute einfach auf dem Boden und ließen sich ausziehen.
Auf dem weiten Weg aus der Wechselzone war es sehr zum Vorteil, dass ich die Radschuhe auf dem Rad anziehen kann. Fast alle „stolperten“ in Ihren Radschuhe den weiten Weg oder gingen einfach gemütlich Richtung Radaufstieg.
Auf dem Rad war es mit 9 Grad erstmal richtig frisch. Auf der ganzen Radstrecke habe ich nur zwei Wettkampfrichter gesehen. Für was waren denn dann die Penaltyboxes? Aber tatsächlich habe ich da auch Athleten stehen sehen. Aber „vorne“ wurde fair gefahren, zumindest das was ich sehen konnte. Als ich dann nach 80 km auf die zweite Radrunde kam, war dann richtig was auf der Strecke los. Allerdings schaute das alles nach gemütlicher Radausfahrt, als nach einem Rennen, aus. An den Verpflegungsstationen wurde teilweise erstmal ein Päuschen gemacht und nachgefüllt. Ach, die Radstrecke war für den restlichen Verkehr auch nicht vollständig gesperrt.
Nach der zweiten Runde ging es dann 30 km zur WZ2 und vor mir war nicht viel los. Also, ruhig bleiben und jetzt nicht überpacen. Kurz vor der WZ habe ich auf dem Rad wieder die Schuhe ausgezogen und bin barfuß an einigen vorbei gelaufen.
Auf dem Weg zur Laufstrecke bekam ich dann die Info „unter den ersten 30“. Was?? Ok, schau mer mal. Also ging es auf dem Marathon und tatsächlich war vor mir nichts los auf der Strecke. Das ist schon ein sensationelles Gefühl. Allerdings sollte das nur bis km 12 anhalten. Ab da konnte ich den vorgegeben Schnitt nicht mehr halten und das Rennen wurde zur Qual. Zum Schluss hatte ich eine Zeit von 3:34:15 für den Marathon auf der Uhr stehen. Insgesamt benötigte ich 9:50:26.
Fazit: Eine Hawaii-Quali ist grundsätzlich möglich. Vielleicht hat nur der #Glücksschnorres von Frankfurt gefehlt.
Zum Schluss gilt es wieder Danke zu sagen. Danke Jennifer für die tollen Tage hier in den USA und die Geduld zu Hause 😉 Danke an Coach Stefan Eichheimer. Auf den diesjährigen Leistungen lässt sich sicher noch aufbauen.